Rebstock - Der alte Flughafen

 **** Dies Seite ist noch in Bearbeitung ****

 Rebstock - Der alte Flughafen
 1912 - 1936

Aufnahme von 1932


Wo befand sich der erste Flughafen?
Der Flughafen befand sich auf dem jetzigen Rebstockgelände, direkt neben der Frankfurter Messe.
Das Areal gehört zum Frankfurter Stadtteil Bockenheim.

Woher kommt der Name?

 Das Rebstockgelände hat seinen Namen von der Familie Rebstock, einer wohlhabenden Frankfurter Patrizierfamilie, zu deren Besitz der Hof Rebstock am Markt unmittelbar neben dem Kaiserdom St. Bartholomäus und das hier gelegene Hofgut Rebstock gehörte.
Der Rebstocker Hof, der sich außerhalb der Frankfurter Landwehr befand, wurde im Jahre 1300 erstmals urkundlich erwähnt. 1353 kommt das Hofgut an das Katharinenkloster, aus dem das Katharinen- und Weißfrauenstiftes hervorgeht.
Mit dem Aufkommen der Bahn und der Anlage der Taunusbahn wurde bis 1839 die Begrenzungen des teilweise Terrains in Westen und Süden festgelegt.
Hinzugenommen wurde später zur Erweiterung auch das Gelände des Römerhofes (Benannt nach dem Fund eines römischen Sarges im 19. Jahrhundert), der abgerissen wurde.

Was war die ILA?

Das Gelände lag direkt am neu eröffneten Messegelände mit der Festhalle (1907-1909), auf dem vom 10. Juli bis 17. Oktober 1909 die Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung stattfand.
Die Leute waren begeistert und ungefähr 1,5 Millionen Besucher aus aller Herren Länder waren zu Besuch und die Entwicklung der Luftschifffahrt war nicht mehr aufzuhalten.
 Infolgedessen wurde das Areal, das den Rebstöcker Hof umgab, seit 1909 zuerst als Luftschiffhafen genutzt.


Aufstieg der Fesselballons auf der Internationalen Luftschiffahrt-Ausstellung
Franz Ferdinand Wucherer 1909 

Die Maler konnten sich schon 1909 den Frankfurter Himmel nicht mehr ohne Luftschiffe und Ballons vorstellen.
Den Kronberger Maler Fritz Ferdinand Wucherer interessierten neben Landschaften und Stadtansichten auch technische, architektonische und industrielle Motive. Auf der „Internationalen Luftschiffahrt-Ausstellung“ begeisterte er sich für die „malerische Wirkung der Luftschiffe und Ballons […]. Ein leerer Himmel kam mir damals mitunter fast reizlos vor.“
Copyright: Historisches Museum Frankfurt, Foto: Horst Ziegenfusz
Um 15.30 Uhr am 31.juli 1909 war es soweit: Das Luftschiff Zeppelin "Z II" landete das erste Mal auf dem Messegelände.
  Im Gedenken an die Landung wurde am 10.11.1929 in der später erbauten Kuhwaldsiedlung (1919-1922) in Bockenheim (Am Dammtor/Müllerstraße) dieser Zeppelinstein aufgesellt.
 Absturz des

 LZ 127 über dem Flugplatz Rebstockgelände im Jahre 1929


 Wann wurde der Flughafen offiziell eröffnet? 
1912 (kauft die Stadt Frankfurt das Gelände?) wird der Luftschiffhafen eröffnet.
1924 oder 28 wird das Areal nochmals eingeweiht und nun
 offiziell als Flughafen eröffnet. Der Hof wird zum Empfangsgebäude, der Turm zum Tower umbebaut.

Wer eröffnete den Flughafen?

Fritz Ferdinand Wucherer (1873 in Basel -1948 in Kronberg im Taunus)
Öl auf Leinwand, Größe 54 x 82 cm Flughafen Frankfurt am Main Rebstock, 1928, rechts unten signiert, Rückseite bezeichnet: Eingang zum Flughafen Rebstock 1928

Copyright: Helmut Krause Kunsthandel, Mörfelden-Walldorf

Wie sah das Flughafengebäude aus?
 

Wie groß war der Flughafen? 

Wie kamen die Leute zum Flughafen?
Aufgrund der immer steigenden Fluggäste und Besucher wurde die Straßenbahn verlängert.

Vorher endete diese an der Rebstöcker Straße, die bereits 1902 durch den Bau der Alten Hellerhofsiedlung an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen worden war.
Nun erweiterte man die Strecke um ca. 800 m bis zur Flughafenstraße (später Wiesbadener, jetzt Mönchhofstraße), wo die Tram in einem Kreisel (vgl. Haltestation Nied-Kirche) wendet und wieder in die Stadt zurück fuhr.

Hier endete nämlich das Stadtgebiet und Nassau begann, das aufgrund des Versailler Vertrages nach Ende des Weltkrieges von französischen Truppen besetzt war. Nach deren Abzug erst wurde Griesheim zum 1. April 1928 eingemeindet.
























Wie wurde das Gelände nach 1936 genutzt?
Was befindet sich heute auf dem Gelände?
Bereits in den 1920er Jahren stieß der Flughafen an seine Grenzen und man dachte an einen neuen Standort im Frankfurter Stadtwald nach.
Nach der Machtergreifung der Nazis 1933 wurde dieses Projekt, wie das des Autobahnbaus, sofort umgesetzt und zu Propagandazwecken missbaucht, so das bereits am 8. Juli 1936 der neue Flughafen eingeweit wurde.


Der neue Flughafen

Lt. Historischem Museum Frankfurt:
Der 1912 gegründete Flughafen am Rebstock war schnell zu klein geworden, so dass die Stadt in den 1920er Jahren einen neuen Standort im Stadtwald bestimmte. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde der Plan für den Bau eines neuen Flughafens umgesetzt.
Am Tag der Eröffnung am 8. Juli 1936 wehten die Hakenkreuzfahnen.
Copyright: Historisches Museum Frankfurt, Foto: Horst Ziegenfusz


Kopiert von
https://www.rebstockpark-ffm.de/rebstock.htm
Zehntausende Menschen aus Frankfurt und der Umgebung jubelten so laut, dass Graf Zeppelin die Begrüßungsworte von Oberbürgermeister Adickes nicht verstehen konnte. Noch heute erinnert die Graf-Zeppelin-Gedenkstätte in unmittelbarer Nähe des neu entstandenen Rebstockparks an diese Pionierleistung. Der Rebstock wurde zur Heimat der Flugpioniere. Während der "Fliegerwoche" anlässlich der "Internationalen Luftschifffahrt-Ausstellung" (ILA) im Oktober 1909 traten Piloten zum ersten internationalen Flugwettbewerb an. Am 4. März 1912 eröffnete die Deutsche Luftschifffahrts AG (DELAG) mit der festlichen Ankunft des künftig hier stationierten Zeppelins "Viktoria Louise" den "Luftschiffhafen am Rebstock". Hofgutgebäude und Herrenhaus wurden in Flugplatzgebäude umgebaut und am 16. August 1926 wurde am Rebstock "Frankfurts Flugplatz" eröffnet. Bereits 1928 war er nach Berlin der zweitgrößte Deutschlands.

Heute ehrt der Rebstockpark die kühnen Leistungen der Flugpioniere durch Strassennamen. Beispielsweise Käthchen Paulus, eine der ersten Frauen in der Luft.
Rebstockhof nach dem Umbau zum Flughafen, ca. 1930
Rebstockhof nach dem Umbau zum Flughafen, ca. 1930

Oder August Euler, der 1912 hier eine Flugzeugfabrik errichtete und - nachdem er 1909 den ersten deutschen Flugzeugführerschein erworben hatte - eine Fliegerschule von Weltruf gründete. Außerdem Bruno Poelke, Max Pruss, Oscar Ursinius sowie Lindbergh, die Gebrüder Wright und Colsman. Die Hauptallee von Ost nach West ist Leonardo da Vinci gewidmet, der bereits im 15./16. Jahrhundert Flügelschlagstudien anstellte sowie Vorläufer von Fallschirm und Helikopter konstruierte. Die parallel verlaufende Allee ist nach den Erfindern des Heißluftballons, den Brüdern Montgolfier, benannt.